So setzt man einen LED-Leuchtkasten ein, um passgenau Stoff zu applizieren
Guten Morgen! Nachdem Katrin Euch gestern ein paar dieser zauberhaften Nähbücher vorgestellt hat, habe ich heute wieder einen kleinen Praxis-Tipp – diesmal zum Thema “Applizieren”! Angefangen hat alles mit einer kleinen Lokomotive, die ich auf das Geburtstags-Shirt meines damals (beinahe) zweijährigen Sohnes applizieren wollte. Der Stoff war zugeschnitten und das Vliesofix aufgebügelt – bis dahin also alles ganz einfach.
Halt! werden vielleicht einige von Euch denken, eigentlich überträgt man als Vorbereitung für’s Applizieren ERST das Motiv spiegelverkehrt auf die Vliesofix-Papierseite und bügelt DANN das Ganze auf den Stoff. Wer mit dieser Vorgehensweise keine Probleme hat und glücklich ist, braucht den Artikel nicht weiter zu lesen 😉 für alle anderen gilt: bitte aufgepasst! Da mein Bogen Vliesofix nicht mehr der neueste ist, lösen sich die Klebe- und die Papierseite an einigen Stellen voneinander. Deshalb bügele ich das Vliesofix ERST auf den Stoff und übertrage DANN das Motiv.
So kam ich also zu der Frage: Wie kommt die Lokomotive am geschicktesten durch den Baumwollstoff auf die Papierseite des Vliesofix? Einfach durchpausen funktionierte nicht. Nun: die Sonne schien so herrlich durch das Wohnzimmerfenster, dass ich den Lok-Ausdruck mit der bedruckten Seite an die Fensterscheibe geklebt habe, also spiegelverkehrt, damit sie später auf dem fertigen Shirt in die “richtige Richtung fährt”. Darüber wiederum klebte ich die Stoff-Vliesofix-Kombi, ebenfalls mit der schönen Seite (also der Stoffseite) Richtung Fenster. Dank des Sonnenlichts schien das Motiv gut durch und ich konnte die Lok mit dem Bleistift ganz leicht auf die Vliesofix-Papierseite übertragen und ausschneiden.
Ich war unglaublich stolz auf diese in meinen Augen geniale Durchpaus-Aktion 😉 hab mich aber doch gefragt, wie das Ganze auf an unserem Haus vorbeigehende Leute gewirkt haben muss und wie eine solche Aktion in der Dämmerung oder abends im Dunkeln funktionieren soll…
Leichteres Durchpausen mit einem Leuchttisch
Aus meiner Werbeagentur-Zeit sind mir noch die guten alten Leuchtpulte vertraut, auf denen man Druckfilme kontrollieren und zur Probe montieren kann. Also begab ich mich auf die Suche nach einem für meine Zwecke geeigneten Leuchttisch. Nach relativ kurzer Zeit hatte ich mich dann auch entschieden: der COPIC LED-Leuchttisch “Comic Master Tracer” sollte es werden. Diesen Leuchttisch gibt es sowohl für Vorlagen in DIN A4 auch für DIN A3, wobei die Leuttischfläche jeweils noch ein gutes Stück größer ist und vom Papier zum Rand noch Platz bleibt. Ich habe mich für den A4-Tisch entschieden, habe aber inzwischen auch schon größere Motive durchgepaust, einfach auf zwei Etappen.
- Copic Markers CMA4 Comic Master Light Table
Letzte Aktualisierung am 6.06.2021 um 19:48 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
- Ergonomisches Design
- Streulicht
- Garantiert 50 000 Stunden
- Format A3, 320 x 430 mm
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Die Vorteile des “Comic Master Tracer”
Kurz zu den technischen Dingen: Das LED-Licht ist ziemlich hell, blendet aber nicht beim Arbeiten. Ich habe sogar schon eine recht schlechte Vorlage (dünne Outline auf grauem Untergrund) durch eine recht dicke Filz-Vliesofix-Kombi durchgepaust. Zwei kleine ausklappbare Füßchen sorgen für eine leicht schräge, angenehme Arbeitsposition. Erwähnen möchte ich auch, dass mein Leuchttisch sogar bei längerem Arbeiten nicht warm wird.
Letzendlich entspricht nur der Preis nicht ganz meinen Wunsch-Vorstellungen. Ob man das Geld ausgeben möchte, muss jeder selbst entscheiden. Ich würde mir den den Leuchttisch allerdings jederzeit wieder kaufen, weil er in meinen Augen einfach unglaublich praktisch ist. Sogar meine Mum hatte ihn schon in Gebrauch: Sie übt seit einiger Zeit Kalligrafie-Schriften und hat zu Beginn einzelne Buchstaben und Worte durchgepaust, um den richtigen Schwung zu bekommen.
Nun wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß beim Applizieren – ob mit oder ohne Leuchttisch!